Archiv für den Monat: März 2012

Kurzberichte

11. April – Emsdetten:
Am 11. April findet in Emsdetten zum ersten Mal ein offenes antirassistisches Treffen statt. Es soll ein Treffen werden für alle die sich zum Thema Antifaschismus, -rassismus, -sexismus … engagieren wollen. Die Veranstaltung wird um 19:00 Uhr in dem Jugendzentrum Koje starten und voraussichtlich bis 21:30 laufen. Menschen die dem rechten Spektrum zu zuordnen sind, wird kein Einlass gewährt. Weitere Infos findet ihr hier.

13. März – Rheinland:
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat eine Razzia wegen „Bildung bzw. der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung“ gegen Neonazis aus dem Rheinland veranlasst. 24 Neonazis wurden in Haft genommen, darunter auch Paul Breuer (Köln) und Sven Skoda (Düsseldorf), die am 3. März in Münster sprachen. Erstmals wird eine auch in Nordrhein-Westfalen aktive neonazistische Kameradschaft von den Ermittlungsbehörden als „kriminelle Vereinigung“ bewertet. Die ALM hat einen ausführlicheren Bericht dazu.

10. März – Münster:
Die jährliche Demonstration unter dem Motto „1000 Kreu­ze für das Leben“ von christ­lich-​fun­da­men­ta­lis­ti­schen Ab­trei­bungs­geg­ner_in­nen wurde erneut durch kreative Proteste begleitet. Die Polizei in Münster ging schon wie am 3. März unnötig aggressiv gegen die Gegendemonstration vor. Weitere Infos und einen ausführlicheren Bericht findet ihr bei „Gegen 1000 Kreuze“ und der ALM .

11. Februar – Lingen:
Seit Februar gibt es in Lingen die Kampagne „Keinen Platz für Nazis“. Sie veröffentlicht aktuelle Berichte aus der Region Lingen und es wurden schon verschiedene Aktionen durchgeführt. Die Homepage findet ihr unter : „Keinen Platz für Nazis“ Kampagne – Lingen

Bericht: Demo gegen Cops in Dortmund

Am gestrigen Samstag (17. März) demonstrierten mehrere hundert Menschen unter dem Motto: „Wir können auch anders – Widerstand gegen Cops, Staat und Repression“ in Dortmund. Zur Demonstration rief die antifaschistische Jugend Dortmund auf. Durch die üblichen Schikanen der Bullen ging es mit reichlich Verspätung dann kurz nach 18 Uhr lautstark los. Es wurden immer wieder Parolen wie „No Justice, No Peace – fight the Police“, „Nazis morden, der Staat schiebt ab – das ist das selbe Rassistenpack“ gerufen oder Lieder gegen die Bullen gesungen. In den zahlreichen Redebeiträgen wurde sich mit der strukturellen Gewalt des Staates auseinander gesetzt und an die zahlreichen Opfer von Polizeigewalt (u.a. auch bei der Nazidemo in Münster) erinnert, sowie der unkontrollierte und großzügige Einsatz von Pfefferspray durch die Bullen im Alltag oder auf Demonstrationen kritisiert. Vom Hauptbahnhof zog die Demo über die Kampstraße zum Polizeipräsidium um dort die Abschlusskundgebung zu halten.


Rückblick Nazidemo Münster

Am Samstag demonstrierten ca. 300 Nazis im Rumphorstviertel in Münster. Nur durch ein riesiges Bullenaufgebot mit mehreren hundert Bullen, 2 Wasserwerfern, 2 Hubschraubern, Räumpanzer, Pferde- und Hundestaffel konnte die Demonstration der Nazis durchgesetzt werden. Auffällig waren auch die vielen Zivibullen mit ihren Bauchtaschen und Hooliganlook. Leider waren fast alle Blockadeversuche erfolglos, dennoch wurde die Nazidemonstration durch lautstarken Protest der Anwohner*innen und Gegendemonstrant*innen, kleinere Blockadeversuche, verschiedenen Plakaten und Transparenten und durch jede Menge Krach begleitet. Wie leider üblich verletzten die Bullen mehrere Personen durch Knüppelschläge und Pfefferspray, eine Person wurde dabei so schwer verletzt das sie mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eingeliefert werden musste. Schon am Vorabend schikanierten die Bullen die Anwohner*innen im Rumphorstviertel mit großflächigen Absperrungen und anderen Einschränkungen. Der Auftritt des Bullenpräsidenten auf der DGB-Kundgebung und später in den Medien wirkt da wie der blanke Hohn. Das „Kein-Meter“ Bündnis veröffentlichte eine Stellungnahme über den Tag. Einen guten Überblick über die Nazidemo findet ihr hier. Ebenfalls eine Stellungnahme veröffentlichte Ingrid Remmers(MdB), die trotz Immunität in ihrer Funktion als parlamentarische Beobachterin festgenommen wurde.


Am Vorabend zogen über 300 Antifaschist*innen unter dem Motto „Keine Homezone für Nazis“ durch Hamm um gegen die örtliche Kameradschaft zu demonstrieren und auf die große Rolle hinzuweisen, die sie bei der Durchführung und Unterstützung der Nazidemo spielte.

Mobiaktion in Rheine

Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch in Münster:

Neben zahlreichen Mobilisierungsplakaten und Aufklebern die seit einigen Tagen in der Innenstadt kleben, tauchten jetzt an mehreren Brücken in Rheine Transparente gegen den Naziaufmarsch am 3. März in Münster auf. Desweiteren gab es am Donnerstag den 23.02.2012 eine gut besuchte Informationsveranstaltung von „Rheine stellt sich Quer“.

Zahlreiche Mobiaktionen gab es natürlich auch in Münster, wo neben Plakaten, Transparenten, jede menge Graffitis gesprüht wurden.

Zudem wurden in Münster mehrere Informationsveranstaltungen, sowie Anwohnertreffen veranstaltet. Die Anwohner des Rumphorst-Viertels wollen sich gegen den Naziaufmarsch als auch den restriktiven Sperrankündigungen der Bullen wehren. Zeitgleich berichtete der „Störungsmelder“ von Zeit-Online über Achim Kemper, einen der Organisatoren der Nazidemo.

Nazischmierereien in Rheine

In der Nacht vom 18. zum 19. Februar wurden verschiedene Nazigraffitis in der Innenstadt gesprüht. Neben verschiedenen falschgeschriebenen Naziparolen und White-Powerzeichen sprühten der / die Täter auch mit Hilfe von Schablonen Motive mit: „Nationaler Sozialismus Jetzt“ an verschiedene Wände in der Humboldtstraße, Emsstraße, Butterstraße, Rosenstraße, Lingener Straße und Münsterstraße. Eine der Parolen bezog sich auf die kommende Nazidemonstration am 3. März in Münster. Außerdem verklebten die Nazis zahlreiche Aufkleber, die aber mittlerweile alle wieder entfernt wurden. Die Lokalpresse berichtete, das der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen hat.