Archiv für den Monat: November 2011

Castor 2011 – Protest und Widerstand

Der 13. Castortransport dauerte dieses Jahr aufgrund der verschiedenen Protest- und Widerstandsaktionen von mehreren tausend Menschen, mit rund 126 Stunden Fahrzeit zu den langsamstem und teuersten Castortransporten überhaupt. Von der Abfahrt aus dem französischen La Hague bis zum Zwischenlager in Gorleben, gab es Demonstrationen, Blockaden, Ankettaktionen und militante Angriffe gegen die Bullen und die Bahn. Leider wie immer begleitet durch zahlreiche Angriffe durch die Bullen, was zu vielen Verletzten führte. Einen guten Überblick über die gelaufenen Aktionen findet ihr hier auf dem linksunten Bericht. Obwohl das der letzte Transport aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague war, ist das Castor-Problem damit nicht gelöst. Täglich wird neuer Atommüll in Deutschland und Europa produziert und das „Endlager“ in Gorleben wird weiter erkundet.

Wir werden auch weiterhin gegen die Atomlobby und ihre zahlreichen Unterstützer_innen Widerstand leisten! Und wir sind nicht allein!

Bullen greifen Demonstrant_innen an Autonome smashen ein Bullenauto

Rassistischer Mordversuch in Ahlen

Am 20. November kam es in Ahlen (Kreis Warendorf) zu einem rassistischen Mordversuch. Vier junge Männer beleidigten im Berliner Park einen 46-Jährigen rassistisch, den sie für einen „Ausländer“ hielten und griffen ihn dann mit einem Messer an. Der Mann erlitt durch zwei Bauchstiche schwere Verletzungen. Die Angreifer konnten entkommen. Lokale Presseberichte: Ahlener Zeitung MZ

Kurzberichte

06. November – Münster:
Die Münsteraner bzw. Emsdettener Nazis Marcel H. und Martin W. wurden laut einem Indymediabericht in ihrer Nachbarschaft geoutet. Die Münsteraner Naziszene plant mit Unterstützung von Nazis aus Hamm einen Naziaufmarsch am 3. März 2012 in Münster – Mit erheblicher Gegenwehr dürfen die Nazis schon jetzt rechnen!

22. Oktober – Nordhorn:
Naziüberfall: Vier Nazis haben einen jungen Mann in der Neuenhauser Straße angegriffen und verletzt. Weitere Informationen findet ihr hier.

30. September – Amsterdam:
Die Auschwitz-Überlebende Celine van der Hoek de Vries ist am 30.September 2011 im Alter von 91 Jahren in Amsterdam verstorben. Sie besuchte mehrfach das Münsterland um vor Jugendlichen und Erwachsenen zu sprechen. Einen Nachruf findet ihr auf der Seite der ALM.

Literaturempfehlung:

Hinweisen wollen wir euch auf das gerade erschienende Buch: Autonome Nationalisten – Neonazismus in Bewegung (Hrsg.: Schedler, Jan / Häusler, Alexander), das über die Entwicklung und Praxis der selbsternannten „Autonomen Nationalisten“ einen guten Überblick liefert und Dank gut geschriebener und recherchierter Artikel für alle Antifaschist_innen zum Standardwerk gehören sollte. Hier der Klappentext:

„Schwarz vermummte Jugendliche hinter bunten Transparenten, Slogans wie „Smash Capitalism!“ oder „Fight the system!“: Mit den ,Autonomen Nationalisten’ (AN) ist eine neue Generation von Neonazis in Erscheinung getreten, die derem bisherigen Klischeebild komplett widerspricht. Stilistisch angelehnt an jugendkulturelle Ausdrucksformen der Linken, sorgten diese ,neuen Nazis’ gleichermaßen für allgemeine Irritation wie für Sogwirkung in der extremen Rechten. Eine eingehende wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Phänomen stand bislang aus. Erstmalig werden hier umfassend Herausbildung, Entwicklung und Wirkungsmächtigkeit der AN analysiert. Inszenierungspraxen, Selbstbild und Weltanschauung werden ebenso untersucht wie das Verhältnis zur NPD, aber auch die Lebenswelt der Akteure. Der unterschiedlichen Situation in den Bundesländern wird durch Beiträge zur regionalen Entwicklung Rechnung getragen, ergänzt um einen Blick auf die internationale Rezeption. Abgeschlossen wird der Sammelband durch sozial- und kulturhistorische Bezüge sowie eine theoretische Verortung unter Einbeziehung verschiedener Ansätze der sozialwissenschaftlichen Bewegungsforschung.“

Erschienen ist das 328 seitige Buch in der Reihe: Edition Rechtsextremismus