Archiv für den Monat: Dezember 2008

Solidarität mit dem Versetzt + Grevener Str.

##Aktuelle Situation##

In Münster soll das linke Kulturcafé Versetzt abgerissen werden. Die städtische Wohn- und Stadtbaugesellschaft hat den NutzerInnen des Versetzt zum 1.1.2009 die Kündigung ausgesprochen. Dies alles ist nur ein kleiner Teil in dem Kampf einer Straße um sozialen Wohnraum und selbstverwaltete Strukturen.

!!!Aktuell!!! Seit dem 01.01.2009 ist das Versetzt und die Grevener Str. 53 besetzt. Aktuelle Infos unter: http://grevener.blogsport.de !!!Aktuell!!!

##Geschichte##

Begonnen hatte alles am 15. November 1972. Das bis dahin seit einem Jahr leer stehende Haus in der Grevener Straße 31 wurde von Studierenden besetzt. Ein Hintergrund dieser Besetzung war die katastrophale Wohnsituation in Münster. 25% der Erstsemester standen Ende Oktober 1972 auf der Straße, 2000 Studierende waren ohne Bleibe und übernachteten zum Teil in Zelten. Am 18. November 1972 schloss der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Uni mit der Stadt Münster einen Vertrag ab, über die weitere Nutzung der Grevenerstr. 31 durch die BesetzerInnen. Bis heute ist der AStA der Uni Münster Hauptmieter des Hauses, welches er an die selbstverwalteten WG’s weitervermietet. Die Grevener Straße 31 ist heute eines der ältesten selbstverwalteten Wohnprojekte Deutschlands.

Doch die Probleme ließen nicht lange auf sich warten, und so beschloss der Stadtrat mit den Stimmen von CDU+FDP in den 70ern einen neuen Bebauungsplan, welcher u.a. den Abriss der gesamten Häuserzeile Grevener 31-67 für einen sechsspurigen Ausbau der Strasse beinhaltete. Um diesen umzusetzen mussten sie die gesamte Häuserzeile kaufen. Zusätzlich verhängten sie eine sog. Veränderungssperre gegenüber der Häuserzeile. Das bedeutet, dass die Hauseigentümer und Mieter keine Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden vornehmen dürfen – bis heute.
Dem Rat dient das dadurch herbeigerufene äußere Erscheinungsbild einiger Häuser zusätzlich als willkommenes Abrissargument.

Mittlerweile wurde der Bebauungsplan aufgrund von verkehrstechnischen Entwicklungen (Der Ausbau wird als nicht mehr erforderlich angesehen) abgeändert. Nun soll die Häuserzeile einem Grünstreifen in der Mitte der Strasse, sowie einem Radweg und einigen Parkbuchten weichen.

In der Silvesternacht 1999/2000 besetzten dann zig Menschen unbemerkt die ehemalige Uppenbergschule („Uppe“) gegenüber der Grevener Str. um ihrer Forderung nach einem sozialen Zentrum für Münster und einem Stopp des Bebauungsplan Grevener Straße Ausdruck zu verleihen. Nach 42 Tagen Besetzung und einer Vielzahl kultureller und politischer Veranstaltungen wurde auch dieses Haus am 10.2.2000 geräumt.

Schon während der Besetzung der „Uppe“ wurde den BesetzerInnen das kleine Ladenlokal an der Grevenerstr.53 als kurzfristige Übergangslösung (bis zum Finden eines Ausweichobjektes für ein Soziales Zentrum) angeboten. Am Abend nach der Räumung der „Uppe“ beschloss das BesetzerInnen-Plenum das Versetzt für den Übergang anzumieten.

Passend zur entscheidenden Ratssitzung wurde dann im Dezember 2006 die GrevenerStr. 57 für einige Tage besetzt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Ende März des folgenden Jahres wurde dieses Haus erneut besetzt um gegen den Abriss zu demonstrieren. Am 1.April folgte dann die GrevenerStr. 59. In dem Haus wurde zudem ein Kulturprogramm -mit der Forderung nach einem sozialem Zentrum- durchgeführt, welches täglich ca. 80 BesucherInnen anzog. Am 24.April wurden durch eine Hunderschaft der Polizei beide Häuser geräumt und mit dem Abriss begonnen.
Seitdem hat die Stadt die Auseinandersetzung um die Grevnerstr. eskalieren lassen.
Am 30.4.08 beschlossen sie unter Missachtung der Sanierungskonzepte der Bewohner den Abriss der GrevenerStr.31 . Am 27.6. wurde dann ohne den angekündigten öffentlichen Dialog den gemeinnützigen Vereinen und Initiativen im Versetzt gekündigt. Sie sollen die Räumlichkeiten zum 1.1.2009 räumen. Somit wird von der Stadt nun auch noch die Übergangslösung für ein soziales Zentrum abgerissen.

Wir fordern:

– die sof Weiterlesen

NPD Steinfurt tritt nicht zur Kommunalwahl 2009 an

Laut Eigenangaben hat der NPD-Kreisvorstand beschlossen nicht zur Kommunalwahl 2009 anzutreten.

Die Partei begründet dies mit der Verurteilung Erwin Kemnas, dem Ex-Bundesschatzmeister der NPD, wegen Untreue.
Daraus lässt sich schließen, dass es der NPD im Kreis nicht gelungen ist, ihren Aktivist_Innenstamm trotz zahlreicher öffentlicher Aktionen zu vergrößern.
Besonders die Verurteilung Erwin Kemnas, wegen Untreue scheint das gegenseitige Vertrauen der NPD -Mitglieder und ihrer Sympathisanten mehr erschüttert zu haben, als sie anfangs wahr haben wollten. Der Vorwurf gegenüber den “Systemparteien” welche nur in die eigene Tasche wirtschaften würden, trifft nun auch sie selbst, wenn der eigene Bundesschatzmeister der Partei mehrere hunderttausend Euro hinterzieht.

Aber auch der entstandene antifaschistische und zivilgesellschaftliche Widerstand in der Region machte es der NPD nicht leicht.
So konnte in Greven eine Mahnwache der NPD verhindert und kreisweite Informationsveranstaltungen und Netzwerke gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus durchgeführt und gegründet werden.

Dennoch kann nicht von Entwarnung gesprochen werden, der Kreisverband Steinfurt und der Ortsverband Rheine werden auch in Zukunft versuchen ihre menschenverachtende Propaganda zu verteilen und zu verbreiten.

Dem gilt es sich geschlossen entgegen zu stellen. Wir werden auch weiterhin dort sein,
wo Nazis und Rassist_Innen versuchen in der Gesellschaft Fuß zu fassen!

Autonome Antifa Rheine

Veranstaltung zur Krise des Kapitalismus am 18.12. in Münster

“Ich krieg`die Krise…” – Veranstaltung zur Krise des Kapitalismus

Am 18.12. findet in Münster eine Veranstaltung zum Thema „Krise des Kapitalismus“ statt. Die Krise an den Finanzmärkten beherrscht die Medien und die politische Diskussion nun schon seit Wochen. Die Regierungen in den USA und der EU schnüren immer neue „Rettungspakete“ in unglaublichen Höhen. Nach Jahren der Aufrufe zum Sparen und des Verzichts („Gürtel enger schnallen“) ist auf einmal genug Geld da. Mit was haben wir es hier also zu tun? Wie ist die Krise entstanden und wer zahlt eigentlich ihre „Bewältigung“? Stecken bloß die Finanzmärkte oder der Kapitalismus generell in einer Krise? Wird gerade das Ende des Neoliberalismus eingeläutet?

Wir möchten die Ursachen und Auswirkungen der Krise in den Blick nehmen und fragen, mit welchen Problemen eine Linke konfrontiert wird. Gibt es eine Chance für die Linke in der Krise oder ist zu befürchten, dass extrem rechte und autoritäre Krisenerklärungen und -Lösungen sich durchsetzen werden.

Podiumsdiskussion mit:
Werner Rätz (Interventionistische Linke)
Stefan Frank (Konkret)
Antifaschistische Linke Münster

weitere Informationen:
muenster.antifa.net
Donnerstag, 18.12.2008 | 20.00 Uhr
Hörsaal 0.44 im Hüfferstift (FH)
Hüfferstraße 27 | Münster

Neonazis in Russland – Infoveranstaltung in Münster

Am 11.12. findet im DonQuijote in Münster eine Searchlight-Veranstaltung statt. Der Vortrag wird von einem russischen Antifaschisten gehalten und wird über die heutige Situation und die Geschichte des antifaschistischen Widerstands berichten. Denn fast jeden Monat müssen wir über einen weiteren Mord von russischen Neonazis an AntifaschistInnen oder MigrantInnen lesen. Die Morde sind das traurige Resultat der Entwicklung in den letzten Jahren in Russland. Ein immer schnelleres Wachstum rechter Tendenzen ist in allen Bereichen der Gesellschaft zu beobachten. Es gibt aber seit ein paar Jahren auch handlungsfähige und sichtbare antifaschistische Initiativen, die versuchen, gegen den rechten Normalzustand Widerstand zu leisten.

Donnerstag, 11.12.2008 // 20.00 Uhr //DonQuijote, Scharnhorststraße 57, Münster

Weitere Informationen unter:
Antifaschistische Bildungsreihe Searchlight