Rückblick Nazidemo Münster

Am Samstag demonstrierten ca. 300 Nazis im Rumphorstviertel in Münster. Nur durch ein riesiges Bullenaufgebot mit mehreren hundert Bullen, 2 Wasserwerfern, 2 Hubschraubern, Räumpanzer, Pferde- und Hundestaffel konnte die Demonstration der Nazis durchgesetzt werden. Auffällig waren auch die vielen Zivibullen mit ihren Bauchtaschen und Hooliganlook. Leider waren fast alle Blockadeversuche erfolglos, dennoch wurde die Nazidemonstration durch lautstarken Protest der Anwohner*innen und Gegendemonstrant*innen, kleinere Blockadeversuche, verschiedenen Plakaten und Transparenten und durch jede Menge Krach begleitet. Wie leider üblich verletzten die Bullen mehrere Personen durch Knüppelschläge und Pfefferspray, eine Person wurde dabei so schwer verletzt das sie mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eingeliefert werden musste. Schon am Vorabend schikanierten die Bullen die Anwohner*innen im Rumphorstviertel mit großflächigen Absperrungen und anderen Einschränkungen. Der Auftritt des Bullenpräsidenten auf der DGB-Kundgebung und später in den Medien wirkt da wie der blanke Hohn. Das „Kein-Meter“ Bündnis veröffentlichte eine Stellungnahme über den Tag. Einen guten Überblick über die Nazidemo findet ihr hier. Ebenfalls eine Stellungnahme veröffentlichte Ingrid Remmers(MdB), die trotz Immunität in ihrer Funktion als parlamentarische Beobachterin festgenommen wurde.


Am Vorabend zogen über 300 Antifaschist*innen unter dem Motto „Keine Homezone für Nazis“ durch Hamm um gegen die örtliche Kameradschaft zu demonstrieren und auf die große Rolle hinzuweisen, die sie bei der Durchführung und Unterstützung der Nazidemo spielte.

Mobiaktion in Rheine

Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch in Münster:

Neben zahlreichen Mobilisierungsplakaten und Aufklebern die seit einigen Tagen in der Innenstadt kleben, tauchten jetzt an mehreren Brücken in Rheine Transparente gegen den Naziaufmarsch am 3. März in Münster auf. Desweiteren gab es am Donnerstag den 23.02.2012 eine gut besuchte Informationsveranstaltung von „Rheine stellt sich Quer“.

Zahlreiche Mobiaktionen gab es natürlich auch in Münster, wo neben Plakaten, Transparenten, jede menge Graffitis gesprüht wurden.

Zudem wurden in Münster mehrere Informationsveranstaltungen, sowie Anwohnertreffen veranstaltet. Die Anwohner des Rumphorst-Viertels wollen sich gegen den Naziaufmarsch als auch den restriktiven Sperrankündigungen der Bullen wehren. Zeitgleich berichtete der „Störungsmelder“ von Zeit-Online über Achim Kemper, einen der Organisatoren der Nazidemo.

Nazischmierereien in Rheine

In der Nacht vom 18. zum 19. Februar wurden verschiedene Nazigraffitis in der Innenstadt gesprüht. Neben verschiedenen falschgeschriebenen Naziparolen und White-Powerzeichen sprühten der / die Täter auch mit Hilfe von Schablonen Motive mit: „Nationaler Sozialismus Jetzt“ an verschiedene Wände in der Humboldtstraße, Emsstraße, Butterstraße, Rosenstraße, Lingener Straße und Münsterstraße. Eine der Parolen bezog sich auf die kommende Nazidemonstration am 3. März in Münster. Außerdem verklebten die Nazis zahlreiche Aufkleber, die aber mittlerweile alle wieder entfernt wurden. Die Lokalpresse berichtete, das der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen hat.

Kurzberichte:

11. Februar – Soest:
Ca. 100 Nazis demonstrierten in Soest. Als Anlass nahmen die Nazis wie auch im letzten Jahr, den gewaltsamen Tod eines Jugendlichen vom Möhnesee. Anmelder war mal wieder der Hammer Nazi Sascha Krolzig. Mehrere hundert Personen protestierten gegen die rassistischen Arschlöcher. Weiter Infos und Bilder findet ihr im Linksunten – Indymediabericht.

09. Februar – Münster:
In den vergangenen Tagen gab es eine Outingaktion gegen die Nazis in Münster. Viele Plakate mit den Gesichtern der ‘‘Nationalen Sozialisten Münster‘‘ (NaSoMS) und ihres politischen Umfelds wurden in der Münsteraner Innenstadt sowie in verschiedenen Vororten plakatiert. Quelle

04. Februar – Aachen:
Rund 400 Personen demonstrierten gegen die in der Region zunehmend militant agierende Neonazi-Szene und die „Kameradschaft Aachener Land“. Die fast ausschließlich aus autonomen und antifaschist*innen bestehendende Demo zog nach einigen Schikanen der Bullen lautstark durch die Innenstadt um Stellung gegen neofaschistische Gewalt zu beziehen. Leider kam es am Ende der Demo vor dem AZ noch zu unnötigen Auseinandersetzungen mit den Bullen, die versuchten Transparente zu entreißen. Nach einzelnen Flaschen- und Böllerwürfen nutzten die Bullen dann die Situation um in das AZ einzudringen. Dies schafften die Cops zum Glück nicht, verletzten dafür umso mehr Personen. Das AZ Aachen veröffentlichte hierzu eine Stellungnahme, einen Bericht über die Demo findet ihr hier.

13. November – Münster:
Auf die Kriegsdenkmäler in Münster – Angelmodde und in Münster – Gremmendorf wurde ein Farbanschlag verübt. Die militanten antimilitarist*innen verstehen ihre Aktion als Protest gegen den deutschen Geschichtsrevisionismus und rufen außerdem dazu auf den Naziaufmarsch am 3.3. in Münster zu verhindern! Quelle.

Nazidemo am 3. März in Münster

Am 3. März 2012 wollen Nazis in Münster eine Demonstration durchführen. Angemeldet ist der Aufmarsch von Sascha Krolzig, einem bekannten Nazi aus Hamm. Mittlerweile steht auch die genaue Route fest, ihr findet sie hier.

Antifaschist*innen aus Münster rufen dagegen zum Protest aus. Das „Keinen Meter“ Bündnis aus antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen plant Blockadeaktionen und andere kreative Aktionen um den Naziaufmarsch zu verhindern. Am 2. März wird es eine antifaschistische Vorabenddemo unter dem Motto „Keine Homezone für Nazis!“ in Hamm geben.

Auf einem weiteren Mobilisierungsblog rufen Antifas dazu auf die Nazis anzugreifen und neben den Blockaden eigene Aktionen zu starten.

Nazis bekämpfen – auf allen Ebenen mit allen Mitteln! Dem können wir uns nur anschließen!

Bericht: Solikonzert

Das von uns in Kooperation mit der Konzertgruppe ND 12 organisierte Solikonzert hat am Samstag den 14. Januar in der Baracke Münster stattgefunden. Fast 120 Menschen besuchten das Konzert mit den Bands Nightslug und Burial, die eigentlich dritte angedachte Band, Curbbite musste leider absagen.

Vor dem Konzert fand eine Mobilisierungsveranstaltung gegen den Naziaufmarsch in Dresden statt. Es wurde auf die Geschichte und Entwicklung des seinerzeits größten Naziaufmarsch in Europa eingegangen und die Organisationen die dahinterstehen benannt, aber auch wie sich der antifaschistische Protest verbreiterte und schließlich dazu führte das 2010 die Demonstration der Nazis erfolgreich blockiert wurde. Außerdem wurde auf die zunehmende Repression gegen die Nazigegner_innen in Dresden eingegangen und beispielhaft (Stichwort § 129 und Funkzellenabfragen) erläutert. Hingewiesen wurde auch auf „No Pasaran NRW“ – das Antifabündnis dem wir auch angehören, das auch schon in den letzten drei Jahren gemeinsam mit Bussen nach Dresden gefahren ist und auch dieses Jahr wieder hinfährt – um die Nazis zu blockieren. Auch auf die geplante Nazidemo am 3. März in Münster wurde verwiesen.

Am Antifa-Infotisch konnten sich Interessierte dann später mit Bustickets nach Dresden, Soli-Jutebeutel, Mobimaterial und/oder mit weiteren Informationen versorgen.

Nach kurzer Pause begann dann das Konzert zuerst mit metalischen Doomrock von Nightslug und später dann mit schnellem Hardcore von Burial. Nach den Bands wurde der Abend noch „entspannt“ mit Grindcore und kühlen Getränken beendet. Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken, besonders natürlich bei den Bands, der ND 12 Crew und der Baracke, dem Referenten und allen Helfer_innen. Danke. Der Gewinn aus dem Konzert und dem Verkauf der Solibeutel wird an die von Repression betroffenen Antifaschist_innen aus Dresden gespendet!

Wir sehen uns am 18.Februar in Dresden und am 3. März in Münster auf der Strasse.

Bericht:

In Greven gab es am vergangenen Samstag (07.01.2012), ein Infoabend über die regionale Neonaziszene, mit anschließendem Konzert.

Die Infoveranstaltung wurde von jungen Antifaschist_innen aus der Region organisiert und hatte das Ziel einen genaueren Einblick in rechte Erlebniswelten und Einstellungen zu geben. Dies wurde sehr anschaulich durch ein Beispiel aus der Region verdeutlicht: einen Videoausschnitt von einem Rechtsrockkonzert in Greven. Desweiteren wurde über rechte Symboliken, Codes und Gruppen informiert. Weit über hundert Besucher_innen folgten dem Vortrag. Außerdem wurde noch auf die Nazidemo am 18.2.2012 in Dresden und am 03.03.2012 in Münster aufmerksam gemacht, am Antifa-Infotisch konnten Karten für die gemeinsame Busfahrt nach Dresden und Soli-Jutebeutel gekauft werden. Fast alle Beutel konnten verkauft werden.

Danach folgte der musikalische Teil des Abend. Beschallen lassen konnte mensch dann von Underhoods (Hardcore), Remember the Past (Metalcore), Nervous Breakdown (Hardcore) und Unrest (Crust). Mit leckeren veganen Essen und kühlen Getränken konnte der Abend entspannt beendet werden und wer wollte konnte weiter bei der anschließenden Elektroparty feiern. Alle Gewinne des Abend werden an die Antifas aus Dresden gespendet.

Update: Solikonzert für die Antifas aus Dresden

Am 14. Januar 2012 veranstalten wir in Kooperation mit der Konzertgruppe ND 12 ein Solihardcorekonzert für die von Repression betroffenen Antifaschist_innen aus Dresden.

Es spielen:

burial (japanstyle – hardcore)
nightslug (soundtrack zum untergang)
curbbite (hardcoregranate)

Ort: Baracke Münster, Scharnhorster Str. 100 / Einlass: 19 Uhr / Kosten: 5 €

Worum geht es überhaupt ?

Im Zuge der erfolgreichen Proteste gegen den Naziaufmarsch in Dresden 2011, zu denen auch das Antifabündnis „No Pasaran NRW“ mit aufrief (dem wir auch angehören), wurde von Seiten der Dresdener Staatsanwaltschaft und der Bullen gezeigt was der Freistaat Sachsen von Zivilcourage hält: nämlich nichts. Noch am sel­ben Tag wurde das „Haus der Be­geg­nung“ in Dres­den von Son­der­ein­satz­kom­man­dos der Bullen über­fal­len. Türen wur­den auf­ge­bro­chen, Büros durch­wühlt und Ak­ti­vis­t_in­nen in Ge­wahr­sam ge­nom­men. Ein An­walts­bü­ro wurde ohne rich­ter­li­chen Be­schluss durch­sucht. Mitt­ler­wei­le wurde die Durch­su­chung vom Amts­ge­richt Dres­den für rechts­wid­rig er­klärt. Doch so­wohl die­ses Ur­teil als auch die mas­si­ve Kri­tik an der ver­fas­sungs­wid­ri­gen Funk­zel­len­ab­fra­ge von hun­dert­tau­sen­den Te­le­fon­ge­sprä­chen am 19.0​2.​2010 in Dres­den stell­te und stellt für die Dres­dener Staats­an­walt­schaft kei­nen Grund dar, vor Ein­schüch­te­run­gen und Re­pres­si­on ge­gen­über An­ti­fa­schis­t_in­nen halt zu ma­chen.

Im Ge­gen­teil: So kam es kurz nach der Blo­cka­de des Na­zi­auf­mar­sches zu Dut­zen­den Haus­durch­su­chun­gen bei Ak­ti­vis­t_in­nen der In­itia­ti­ve „Na­zi­frei – Dres­den stellt sich quer!“. Grund­la­ge der Re­pres­si­ons­schlä­ge ist die Ein­lei­tung von §129 – Ver­fah­ren (Bil­dung einer kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung). Der Pa­ra­graph §129 er­mög­licht Staats­an­walt­schaft und Po­li­zei eine sys­te­ma­ti­sche Über­wa­chung der Be­trof­fe­nen. Ab­hör­ak­tio­nen, Ob­ser­va­tio­nen und stän­di­ge Vor­la­dun­gen sind an der Ta­ges­ord­nung. Pro­zen­tu­al wer­den über 95 % der po­li­ti­schen 129-​Ver­fah­ren ein­ge­stellt. Der §129 dient also haupt­säch­lich dem Zweck po­li­ti­sche Zu­sam­men­hän­ge aus­zu­for­schen, ein­zu­schüch­tern und zu spal­ten. Für weitere Informationen hier „klicken“

Deshalb benötigen unsere Freundinnen und Freunde aus Dresden unsere Unterstützung und unsere Solidarität! Wir lassen euch nicht allein! Jeder Gewinn an dem Konzert geht direkt nach Dresden!

Falls ihr selber spenden wollt:

Rote Hilfe Dresden
Konto: 609760434
BLZ 36010043, Postbank Essen
Stichwort: Verfahren 129

Vor dem Konzert gibt es eine Mobilisierungsveranstaltung gegen den Naziaufmarsch am 18. Februar 2012. Dort könnt ihr auch Karten für die Busfahrt nach Dresden kaufen. Deswegen pünktlich um 19 Uhr da sein!

Wir fahren auch 2012 gemeinsam nach Dresden um den Naziaufmarsch zu stören, sabotieren und anzugreifen! Wir lassen uns nicht kriminalisieren! Jetzt erst recht – auf nach Dresden!

Autonome Antifa Rheine

Update:

Karten für die gemeinsame Fahrt am 18.2. nach Dresden gibt es:

Die Karten werden ca. 25 – 30 Euro kosten. Die Plätze sind begrenzt! Außerdem werden wir bei den genannten Veranstaltungen einen Soli-Jutebeutel (Motiv: No Pasaran!) mit kleinen Gimmicks für 5 Euro verkaufen. Der Gewinn wird natürlich an die Antifas aus Dresden gespendet.

Kurzberichte

17. November – Nordhorn:
In Nordhorn hat das Luftwaffenmusikkorps ein Konzert unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten zur Ehre Gottes“ abgehalten. Gegen dieses Konzert fand eine Kundgebung des „Antimilitaristischen Bündnis Nordhorn“ statt. Weitere Informationen findet ihr beim Antimilitarisches Bündnis Nordhorn.

24. November – Emsdetten:
Auch in Emsdetten plante das Luftwaffenmusikkorps ein Konzert in der St. Pankratiuskirche. Dieses Militärspektakel wurde von einigen engagierten Antimilitarist_innen nicht hingenommen und es formierte sich Widerstand um auf die Militarisierung der Öffentlichkeit hinzuweisen. Weitere Infos unter: Antifa Emsdetten

26. November – Dortmund:
Nach einem Angriff auf zwei Jugendliche auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt wurde einer der Täter, der bekannte Neonazimörder Sven Kahlin, in Untersuchungshaft genommen und laut RuhrNachrichten teilte das zuständige Amtsgericht mit, dass Kahlin die zur Bewährung ausgesetzte Reststrafe von zwei Jahren und drei Monaten nun absitzen muss. Weitere Infos: Kiezsport.

29. November – Ahlen:
Am 29. November sprach Thilo Sarrazin auf Einladung der CDU-Mittelstandsvereinigung(MIT) in der Ahlener Stadthalle. Um seinen rassistischen Thesen etwas entgegenzusetzen, fand zeitgleich vor der Stadthalle eine Kundgebung von einem breiten Bündnis aus Antifa, der Partei „die Linke“, migrantischen Organisationen, Solid und Einzelpersonen statt. Weitere Infos: Antifaschistisches Netzwerk Kreis Warendorf.

Castor 2011 – Protest und Widerstand

Der 13. Castortransport dauerte dieses Jahr aufgrund der verschiedenen Protest- und Widerstandsaktionen von mehreren tausend Menschen, mit rund 126 Stunden Fahrzeit zu den langsamstem und teuersten Castortransporten überhaupt. Von der Abfahrt aus dem französischen La Hague bis zum Zwischenlager in Gorleben, gab es Demonstrationen, Blockaden, Ankettaktionen und militante Angriffe gegen die Bullen und die Bahn. Leider wie immer begleitet durch zahlreiche Angriffe durch die Bullen, was zu vielen Verletzten führte. Einen guten Überblick über die gelaufenen Aktionen findet ihr hier auf dem linksunten Bericht. Obwohl das der letzte Transport aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague war, ist das Castor-Problem damit nicht gelöst. Täglich wird neuer Atommüll in Deutschland und Europa produziert und das „Endlager“ in Gorleben wird weiter erkundet.

Wir werden auch weiterhin gegen die Atomlobby und ihre zahlreichen Unterstützer_innen Widerstand leisten! Und wir sind nicht allein!

Bullen greifen Demonstrant_innen an Autonome smashen ein Bullenauto